Planungskompetenz!?

… oder wie schnell aus einem Laufrad eine „Tragerad“ wird.

Wer von uns Eltern kennt das nicht? Der Sprößling begleitet einen auf den Spaziergang nur dann, wenn entsprechende Anreize da sind. Dann ermahnen wir auf einstudierte, völlig rhetorische Art das Kind: „Aber Du trägst / fährst / schiebst selber!“, wohlwissend, dass dieser Zustand nicht lange aufrechterhalten wird. In diesem konkreten Fall: das Laufrad. Da das Kleinkind aber noch überhaupt keine Planungskompetenz besitzt, sprich, nicht selber ab- und einschätzen kann, wie weit seine kleinen Beinchen es für einen Spaziergang nach Elternart tragen, kommt es sehr schnell zu der befürchteten Papa-Mama-trägt-das-Laufrad-Situation. Das funktioniert übrigens auch mit Puppenwagen, Rollern, Hinterherzieh-Tieren oder Rutscheautos.

In so einem Fall ist es immer hilfreich, den Buggy mit zu nehmen. In den kann dann das erschöpfte Kind und das entsprechende Fahrzeug plaziert werden.

Netterweise werden heute Laufräder mit dazugehörigem Tragegegurt verkauft. Da scheinen Produktentwickler endlich mal auch an uns gebeutelte Eltern mit schmerzenden Schultern, gedacht zu haben. Mühte man sich vorher mit einem sperrigen, dreckigen Fahrzeug ab, um sich z. B. nicht selber vollständig einzusauen (denn Junior hat mit Sicherheit jede vorhandene Pfütze anvisiert und durchfahren, bevor der warnende elterliche Ruf nach Umfahren (ungehört) erscholl), so hängt man sich das Rad einfach wie eine Tasche über die Schulter.

Denn so mal ganz unter uns: Wer von uns hat sich noch nie das Laufrad über den Lenker des Buggys gelegt, um schnellstmöglich fortzukommen? Die Räder drehten sich munter und verschmutzten alles Erreichbare wirkungsvoll. Im Sommer geht das ja noch, aber im Herbst, Winter?

So, der sonntägliche Spaziergang steht kurz bevor. Ich werde mich mal wappnen gehen… Denn frische Luft ist sooo gesund…  😉